Umwandlung nicht mehr genutzter Büroflächen in Wohnraum

Angesichts der nach wie vor auf dem Wohnungsmarkt bestehenden erheblichen Engpässe sind wir der Meinung, dass es erforderlich ist, auf verschiedenen Ebenen tätig zu werden und alle möglichen Handlungsoptionen zu nutzen. Eine dieser Handlungsoptionen liegt in der Umwandlung nicht mehr genutzter Büroflächen in Wohnraum.

In Ratingen stehen erhebliche Mengen von Büroräumen seit zum Teil mehreren Jahren leer. Im gesamten Ratinger Stadtgebiet sind momentan nachweislich über 100.000 qm ungenutzter Gewerbeflächen in der Vermarktung. Fakt ist, ein gewisser Leerstand von Büroraum ist notwendig und sinnvoll, jedoch nicht in einem derart erheblichen Umfang und auch nicht für zum Teil so lange Zeiten.

Es gibt in vielen Gemeinden zum Teil erfolgreiche Projekte wie Büroräume in unterschiedliche Formen von Wohnraum umgewandelt werden können. So auch z.B. in Düsseldorf (Thyssen Trade-Center Umwandlung in Wohnungen, siehe auch https://www.hoermann.de/portal/portal-42-wohnen/de/die-2-chance/).

Aus Sicht der antragstellenden Fraktionen stellt dieser Vorstoß ein weiteres Element dar, wie wir in Ratingen mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen können. Dabei ist selbstverständlich, dass nur solche Bürogebäude für eine Umnutzung in Wohnen in Frage kommen, die an integrierten Standorten stehen, baurechtlich zulässig oder zulässig zu machen sind und gesunde Wohnverhältnisse ermöglichen. Man könnte sich unter Umständen durchaus vorstellen, Leerstände an der Bahnstraße oder auch am Blyth-Valley Ring in Ratingen Mitte in diese umzuwandeln.

Je nach Bürogebäude ist auch eine Nutzung zur Beschaffung von Wohnraum für Auszubildende denkbar, wofür es zudem eine Förderung über die Agentur für Arbeit gibt (Förderung von Jugendwohnheimen nach §§ 80a und 80b SGB III). Eine solche Lösung wäre angesichts der Tatsache, dass viele ortsansässige Firmen große Schwierigkeiten bei der Gewinnung von Mitarbeitern haben mangels ausreichenden Wohnungsangebots, mit Sicherheit auch im Interesse der lokalen Wirtschaft.

Aus diesem Grund stellen die SPD-Fraktion und die Fraktion der BU folgenden Antrag:

  1. Die Verwaltung wird beauftragt, ein Konzept zu entwickeln, wie seit Jahren leerstehende und nicht mehr vermarktbare Bürogebäude zu Wohnzwecken umgewandelt werden können und auf die entsprechenden Immobilienbesitzer zuzugehen.

  2. Ziel ist die Schaffung von bezahlbarem bzw. öffentlich gefördertem Wohnraum. Zudem sollte geprüft werden, inwieweit auch so Wohnraum für Auszubildende geschaffen werden kann.