Weiterentwicklung Jugendarbeit in Homberg

Seit bald 10 Jahren wird über die Notwendigkeit eines Jugendzentrums für Homberg diskutiert. Unzählige Vorlagen und Prüfaufträge wurden beschlossen, geschehen ist allerdings in diese Richtung recht wenig. Das Angebot wurde zwar optimiert und auch wurde die Personalausstattung verbessert.

Bislang vermisst die SPD Fraktion ein Bekenntnis der Verwaltung zur Schaffung eines Jugendzentrums für Homberg, zumal die gute Resonanz der Angebote seit Jahren eindeutig dafür spricht.

Die SPD will die klare Perspektive eröffnen, in Homberg ein Jugendzentrum schaffen zu wollen. Dabei kann die SPD Fraktion auch nicht der x-fach wiederholten Argumentation der Verwaltung folgen, die Nachfrage wäre nicht größer, so dass das jetzt weiterentwickelte Angebot ausreichend sei. Da Homberg kein „richtiges“ Jugendzentrum hat, ist die Nutzung der bestehenden Angebote auch nicht allein Indikator für den Bedarf. Homberg hat im Vergleich zu anderen Jugendzentren ein sehr geringes Budget und dementsprechend auch nur sehr niederschwellige Angebote. Wenn diese Angebote doch so gut genutzt werden, wie würde die Nutzung erst aussehen, wenn mit anderen Jugendzentren vergleichbare Angebote geschaffen würden?

Aus Sicht der SPD kann eine ernstgemeinte Jugendhilfeplanung nicht nur die Nutzung bestehender kleinerer Angebote betrachten, sondern muss nach der Größe der im Stadtteil lebenden Zielgruppe fragen. Schaut man sich die offiziellen Zahlen (Quelle Statistisches Jahrbuch der Stadt Ratingen, 2016, Seite 24) der einzelnen Stadtteile dann mal an, so kann aus Sicht der SPD die Schlussfolgerung sein: Der Bedarf ist da und Homberg braucht ein eigenes Jugendzentrum.

In Homberg und Schwarzbach leben beispielsweise sogar etwas mehr junge Menschen im Alter von 6 bis 21 Jahre als in Tiefenbroich, von wo es zudem noch viel einfacher ist, zu den Jugendzentren in West oder Lintorf zu kommen als von Homberg zum nächsten Jugendzentrum.

Allein aus der Betrachtung dieser Zahlen sieht die SPD Fraktion den Bedarf für ein Jugendzentrum in Homberg und will diese Pläne auch weiterbetreiben. Der Anspruch der SPD an die Jugendarbeit ist, dass sie ortsnah, kompetent und dauerhaft gesichert ist. Dieses setzt eine städtische Einrichtung voraus. Das „Café du Nord“ ist eine gute Übergangslösung auf dem Weg dorthin, aber nun einmal auch nicht mehr.

Um auch für junge Familien attraktiv zu sein, muss Ratingen in seine Infrastruktur für Kinder und Jugendliche investieren. Kindertagesplätze allein reichen nicht, denn Ratingen ist gut beraten, auch in Jugendliche zu investieren, und zwar in allen Stadtteilen.

Am 10.10.2018 hat der Rat mehrheitlich (gegen die Stimmen der CDU) beschlossen:

Die Verwaltung wird beauftragt, eine Kostenaufstellung für die Umgestaltung und den Umbau des ehemaligen katholischen Gemeindezentrums in Homberg in ein Jugendzentrum vorzunehmen und in einer Vorlage den Kosten für die Nutzung des Standortes Lutherhaus gegenüberzustellen.

Da im November die Etatberatungen 2020 beginnen erwarten wir als SPD Fraktion von der Verwaltung, dass rechtzeitig nach der Sommerpause die o.g. beschlossene Vorlage in die Gremien zur Beratung kommt.

Daher beantragt die SPD Fraktion den folgenden Tagesordnungspunkt „Weiterentwicklung Jugendarbeit in Homberg“ und stellt dazu folgenden Antrag

  1. Die Verwaltung wird beauftragt rechtzeitig zu den Etatberatungen 2020 die vom Rat am 10.10.18 beschlossene Vorlage vorzulegen
  2. Die Verwaltung berichtet über den aktuellen Stand der Jugendarbeit in Homberg (Personalausstattung gem. Vorlage 288/2017; Verhandlungen mit der ev. Kirchengemeinde) im Jugendrat; Bezirksausschuss Homberg und Jugendhilfeausschuss
  3. Der Bedarf eines städtischen Jugendzentrums für Homberg wird festgestellt.