Wie aufmerksame Beobachter merken, tut sich an der Hotel-Baustelle im Schwarzbachquartier in Ratingen Ost seit langem nichts mehr. Was mit den weiteren Baufeldern geschehen wird, ist auch nicht mehr so wirklich klar.
Hier sehe man deutlich, so Christian Wiglow, SPD Bürgermeisterkandidat, wie die Corona-Krise nachhaltig die Wirtschaftsentwicklung beeinflusst. Waren Hotels mit entsprechender Ausstattung vor Corona zumindest im Raum Düsseldorf wie in anderen Metropolregionen eine lukrative Investition, so hat Corona hier alles geändert. Ob Firmen wieder Dienstreisen, auswärtige Meetings und Kongresse im Umfang wie vor Corona durchführen werden, nachdem sie die Vorzüge digitaler Konferenzformen kennengelernt haben, ist fraglich.
Gleiches gilt für die in der Corona-Krise massiv ausgebauten Homeoffice-Kapazitäten. Hier schätzen seriöse Marktbeobachter, dass es in vielen Firmen bei Homeoffice bleiben wird mit Auswirkungen auf den Büroflächenbedarf. Die Schätzungen gehen von Rückgang des Bedarfs an Büroflächen von rd. 20% aus, allein durch Homeoffice (siehe auch https://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/sendung/hr/200708_bueroflaechen-100.html). Die wirtschaftlichen Folgen sind da noch nicht eingerechnet.
Daher ist es aus Sicht von Christian Wiglow dringend erforderlich, die Pläne für das Schwarzbachquartier zu hinterfragen.
„Das Hotel wird wohl nicht mehr kommen, so sieht es aus“, so Christian Wiglow. „Und ob die geplanten weiteren Bürogebäude kommen, ist wohl mehr als fraglich. Das Schwarzbachquartier ist unser Premium-Gewerbegebiet. Das soll es auch bleiben. Aber uns geht es um die Mischung.“
Daher stellt sich die SPD für das Gelände eine Mischung auf Geschosswohnen und Büronutzung vor.
„Es spräche auch meiner Sicht nichts dagegen“, so Christian Wiglow weiter, „dort auch in höheren Gebäuden Wohnungen zu schaffen. Das Gebiet ermöglicht eine gute Mischung von hochpreisig bis preisgedämpften und öffentlich gefördertem Wohnraum.“ Die Nähe zum Ostbahnhof, zur Innenstadt, zu Kindergarten und Schulen und Freizeiteinrichtungen machen aus Sicht der SPD das Gelände auch für Wohnen sehr attraktiv. Platz genug ist vorhanden.