SPD-Fraktion: Die richtige Zielgruppe unterstützen
Es ist richtig, jeder verlorene Arbeitsplatz ob durch Corona oder aus anderen Gründen ist ein Drama für die Betroffenen. Die FDP-Fraktion arbeitet jedoch mit schlechten Beispielen. Bei den von der FDP genannten Unternehmen, die in den letzten Wochen in der Ratinger Innenstadt geschlossen haben, handelt es sich durchweg um große Einzelhandelsketten. Die SPD-Fraktion ist der Ansicht, dass diese durchaus in der Lage wären, wenn sie es denn wollten, schlechte Zeiten zu überbrücken und die Arbeitsplätze zu erhalten. Beispielsweise hat Weltbild seit Jahren Probleme und hat in vielen Städten lange vor Corona ihre Filialen geschlossen. Auch von Douglas weiß man in Ratingen mindestens seit anderthalb Jahren, dass die Filiale in Ratingen im Januar 2021 schließen wird. Bei der Filiale von Norah wird die Ratinger Kundin wissen, warum dort auch vor Corona und in der Zeit zwischen Mai und November 2021 selten Hochbetrieb herrschte. Also von Coronafolgen keine Spur, sondern eher managementbedingte oder hausgemachte Probleme.
Wenn es einen Krisengipfel geben sollte, so die SPD-Fraktion, dann bitte mit dem verstärkten Augenmerk auf den inhabergeführten Einzelhandel, die inhabergeführte Gastronomie und auch die inhabergeführten Betriebe der Dienstleistung z.B. Friseure u.v.m.
Die Erfahrung zeigt, dass in der Regel ein inhabergeführtes Geschäft eine Mitarbeiterin/ einen Mitarbeiter erst entlässt, wenn es gar nicht mehr anders geht. Die Verantwortung und Bindung zwischen den Verantwortlichen und deren Angestellten ist viel enger als bei Ketten und hier bedarf es einer noch wirksameren Unterstützung, damit unserer Stadt diese Angebote erhalten bleiben.
Zudem sollte klar sein, was das Ziel eines solchen Gipfels denn bitte sein sollte. Dass die FDP für Show gut ist, aber keine Lösungen aufzeigt, beweist auf Bundesebene Herr Lindner jeden Tag. Auch Herr Dr. Sondermann ist großen Worten, denen gar keine Taten folgen, auch nicht abgeneigt. Show-Anträge und Selbstdarstellung helfen dem Einzelhandel nicht weiter, sondern nur wirksame Programme.
Die Politik der Stadt Ratingen hat im Sommer 2020 einstimmig einen Hilfsfond für inhabergeführte Ratinger Unternehmen ins Leben gerufen, der bisher nicht aufgebraucht wurde. Hier muss dringend überlegt werden, ob die Hürden zur Beantragung der Hilfen ggf. zu hoch sind und wie darüber hinaus auch im Einzelfall schnell und unbürokratisch geholfen werden kann. Geld ist also da, das sollte an die Richtigen auch gebracht werden.
Die SPD-Fraktion wird daher den Bürgermeister auffordern, im Dialog mit dem örtlichen Einzelhandel und der örtlichen Gastronomie unverzüglich Vorschläge zu machen, wie die bestehenden Hilfsfonds noch besser genutzt werden können.